Im dritten Vortrag unserer Vortragsreihe #mezzogiorno erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Gianfranco Viesti (Università di Bari), wie sich die jüngste weltweite Finanzkrise und die Politik der Euro-Staaten auf die süditalienische Wirtschaft ausgewirkt haben. Ebenso zieht Viesti einen Vergleich zu den östlichen Bundesländern.
„Ohne den Süden stünde Italien besser da und hätte ein höheres Wirtschaftswachstum. Die Regionen im Süden verschlingen Unsummen öffentlicher Mittel ohne fruchtbare Auswirkungen. Es sind hinausgeworfene Gelder, die dem produktiven Italien – gezwungen Süditalien zu erhalten – entwendet werden. Die Gelder landen in den Händen korrupter Politiker und krimineller Organisationen. Und überhaupt sind die Süditaliener anders als die anderen Italiener: Sie haben keinen Bürger, scheren sich nur um die eigenen Familienbande und haben eine eigene Geschichte und Kultur. Dies sind die Argumente der Theorien über Süditalien, die ihre Logik haben. Sie stimmt aber nicht“, wie Gianfranco Viesti in seinem Buch “Il Sud vive sulle spalle dell’Italia che produce”. Falso! (2013) darzulegen versucht.
Gianfranco Viesti lehrt Angewandte Wirtschaftswissenschaft an der Università di Bari. Er beschäftigt sich mit internationaler Wirtschaft, mit Industrie- und Regionalwirtschaft und politischer Ökonomie. Zu seinen wichtigsten neueren Publikationen zählen: Come nascono i distretti industriali (2000), Abolire il Mezzogiorno (2003), Mezzogiorno a tradimento (2009), Senza cassa. Le politiche di sviluppo del Mezzogiorno dopo l’Intervento straordinario (2012), “Il Sud vive sulle spalle dell’Italia che produce”. Falso! (2013), Una nuova politica industriale in Italia (a cura di, con F. Onida, 2016); Università in declino. Un’indagine sugli atenei da Nord a Sud (a cura di, 2016); Viaggio in Italia (a cura di, 2017).
#mezzogiorno
Auswirkungen der Krise
Vortrag von Gianfranco Viesti
MI 21. November 2018, 19.00
Istituto Italiano di Cultura Berlino
Auf Italienisch mit Simultanübersetzung
Im Anschluss an den Vortrag folgt eine Präsentation über Kampanien als Reiseland PAESTUM-VELIA-PADULA: DIE DREI UNESCO-WELTKULTURERBESTÄTTEN IN KAMPANIEN
In Zusammenarbeit mit ENIT – Italienische Fremdenverkehrszentrale
