Diese Website verwendet technische, analytische und Drittanbieter-Cookies.
Indem Sie weiter surfen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.

Einstellungen cookies

Sardinien – Insel der Megalithen. Ausstellung im Neuen Museum – Staatliche Museen zu Berlin

Sardinien – Insel der Megalithen

01.07.2021 bis 03.10.2021
Neues Museum

27.9.2021, 18.00
Die Aktualität des Cantare a Tenore in Sardinien
Vortrag von Prof. Ignazio Macchiarella (Universität Cagliari) mit musikalischen Beispielen vom Quartett Tenore Supramonte.
Neues Museum – Staatliche Museen zu Berlin.
 
Das Museum für Vor- und Frühgeschichte im Neuen Museum ist der erste europäische Schauplatz einer großen Ausstellung, die den antiken megalithischen Kulturen Sardiniens und insbesondere der Nuraghenkultur gewidmet ist.

Die internationale Schau wird nach Berlin als weitere Stationen die Eremitage in Sankt Petersburg, das Nationale Archäologische Museum in Thessaloniki und das MANN – Nationales Archäologisches Museum in Neapel haben. Sie präsentiert den Besucher*innen die Geschichten, materiellen Zeugnisse, faszinierenden und einzigartigen Landschaften und Zivilisationen der antiken megalithischen Kulturen Sardiniens, die der Forschung weiterhin vielerlei Fragen aufgeben.
 


Sardinien – Eine Insel im Herzen des Mittelmeers

Sardinien ist eine Insel im Herzen des Mittelmeers, der heute von der internationalen Wissenschaft zunehmend eine wichtige Rolle für die prähistorischen und frühgeschichtlichen Kontakte und den Austausch zwischen den Zivilisationen zugeschrieben wird, sowohl im „Mare Nostrum“ (Tyrrhenischen Meer) als auch in den Beziehungen zu Mittel- und Nordeuropa und zur Levante. Auf der Insel entwickelten sich vor Tausenden von Jahren ursprüngliche Kulturen und Zivilisationen, die uns einzigartige monumentale Strukturen und Überreste hinterlassen haben, von denen die sardische Landschaft bis heute geprägt ist. Diese Überreste haben viele Generationen von Besucher*innen und Wissenschaftler*innen fasziniert und herausgefordert, ihren Sinn und Zweck zu zu erhellen und die Bräuche und Rituale der alten sardischen Völker zu rekonstruieren.

Suche nach der tatsächlichen Geschichte der antiken sardischen Zivilisationen

Mythos und Legende haben sich oft mit der Geschichte gekreuzt, wenn es um die Deutung der antiken sardischen Zivilisationen ging – diese galten als Gemeinschaften ohne staatliche Struktur und ohne Schrift, die noch heute im Mittelpunkt von Studien, Ausgrabungen und Forschungen stehen. Doch mittlerweile ist mehr über ihr jahrtausendelanges Wesen und Wirken bekannt.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Wissensstand, durch wichtige Funde aus den archäologischen Museen von Cagliari, Nuoro und Sassari und durch detaillierte pädagogische und multimediale Hilfsmittel, maßstabsgetreue Modelle und 3D-Rekonstruktionen, die es dem Besucher ermöglichen, den historischen und geografischen Kontext der Ausstellung zu erkunden und zu vertiefen.

Sardinien als Kulturlandschaft: Der Megalithismus

Der Megalithismus – die Praxis, Gebäude aus massiven Steinen zu errichten – ist das leitende Thema, um das herum die Geschichte Sardiniens nachgezeichnet wird. Diese kulturelle Praxis prägte die Insel über einen langen Zeitraum, vom Neolithikum über die Bronze- bis zur Eisenzeit, und ist bis heute in die sardische Landschaft eingeschrieben – durch die Hinterlassenschaften der nuraghischen Zivilisation, insbesondere die rund 8000 als „nuraghi“ bekannten Türme.

Kultur der Nuraghen: Prägend für die Geschichte Sardiniens

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Domus de Janas – Gräber aus dem Neolithikum und der Kupferzeit – und die ikonischen Statuetten von „Muttergöttinnen“, von denen einige wahre Meisterwerke der Kunst sind. Die Kultur der Nuraghen prägte die Bronzezeit auf der Insel auf vielfältige Weise: durch die als „Gigantengräber“ bekannten Kollektivgräber, über ihre Kontakte zu fernen Zivilisationen sowie in Form der außergewöhnlichen nuraghischen Bronzestatuetten, die Frauen, Männer, Krieger und Tiere darstellen. Die Ausstellung zeigt Votivschwerter, maßstabsgetreue Modelle von Gebäuden und Schiffen und die außergewöhnlichen, imposanten Mont’e Prama-Krieger: Selbstdarstellungen der mythischen Vergangenheit, die in der Blütezeit der Nuraghenzeit angesiedelt, aber bis weit in die Eisenzeit hinein entstanden sind.

Schließlich zeichnet die Ausstellung nach, wie die Spuren dieser ursprünglichen Kultur auch nach der Eroberung Sardiniens durch Karthago am Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. und der nachfolgenden Ankunft der Römer erhalten blieben.

„Sardinien – Insel der Megalithen“ ist eine Sonderausstellung der Abteilung für Tourismus, Handwerk und Handel der Region Sardinien in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Nationalmuseum von Cagliari und der Regionaldirektion der Museen von Sardinien, des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin sowie der Eremitage in Sankt Petersburg, des Nationalen Archäologischen Museums in Thessaloniki und des Nationalen Archäologischen Museums in Neapel (MANN). Sie steht unter der Schirmherrschaft des italienischen Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit (MAECI) und des italienischen Kulturministeriums (MIC) in Zusammenarbeit mit der Fondazione di Sardegna. Die Organisation und allgemeine Koordination oblag der Villaggio Globale International.
 
smb mvf black srgb

Aktuelle Informationen der Staatlichen Museen zu Berlin für Besucher*innen während der Corona-Pandemie