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Comizi d’autore – DUO 5: Pier Paolo Pasolini & Pietro Marcello

Sa 12.3., 19h & Sa 26.3., 19h

UCCELLACCI E UCCELLINI Große Vögel, kleine Vögel
Pier Paolo Pasolini I 1966 OmE 89‘

Ausgerechnet mit einer Komödie schließt Pasolini seine filmische Beschäftigung mit dem Subproletariat ab. Ein Mao-Zitat bringt Vater (Totò in seiner letzten Rolle) und Sohn (Ninetto) auf den Weg durch Italien, aber von Rom aus losmarschierend drehen sie sich nur im Kreis. Ein Rabe will ihnen die Richtung weisen, aber auf den „Linksintellektuellen aus der Zeit Palmiro Togliattis“, als der der Rabe im Untertitel ausgewiesen wird, mögen sie auch nicht hören. Ein Zeitsprung katapultiert Totò und Ninetto als Mönche in die Zeit des Heiligen Franziskus, der sie anweist, den Spatzen und den Falken das friedliche Auskommen zu lehren, aber die Mission misslingt. Die Episode verweist auf Rossellinis Franziskus-Film, den Pasolini sehr schätzte, aber danach wird „das Ende des Zeitalters von Brecht und Rossellini“ verkündet. Am Schluss geht es dem Raben an den Kragen. Kein Aber.

Sa 12.3., 21h Einführung: Hannah Pilarczyk & Sa 26.3., 21h

BELLA E PERDUTA Bella e perduta – Eine Reise durch Italien
Pietro Marcello I/F 2015 OmU 87‘

„Das Weinen über das verwüstete Vaterland“ und „die Nostalgie nach der bäuerlichen Welt“ hat Alberto Moravia einst als zentrale Motive im Werk Pasolinis bezeichnet. Beide kehren exemplarisch in Pietro Marcellos BELLA E PERDUTA wieder, einem Filmhybrid, das für sein Echo bis zu Verdis „Nabucco“ zurückhorcht: Dort beklagt der Gefangenenchor den Zustand der Heimat, schön und verloren sei sie. Statt des während des Drehs verstorbenen Protagonisten Tommaso Cestrone lässt sich Marcello von einem Büffel durch diese Heimat führen. Üppige Weiden und von Giftmüll verseuchte Landschaften fügen sich zu keinem einheitlichen Bild zusammen, dokumentarische Bilder von Anti-Korruptionsprotesten geben ebenfalls Widerworte und fragen nach politischer Verantwortung. Am Ende halten sich Verlorenheit und Schönheit die Balance.

Filmreihe, kuratiert von Hannah Pilarczyk
Texte: Hannah Pilarczyk 

Kino Arsenal, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin
Weitere Informationen und Tickets:
www.arsenal-berlin.de

Eine Filmreihe des Arsenal – Institut für Film und Videokunst, mit freundlicher Unterstützung des Italienischen Kulturinstituts Berlin

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  • Organisiert von: Arsenal - Institut für Film und Videokunst
  • In Zusammenarbeit mit: IIC Berlino