#dalvivo
Mit seinem neuen Werk kehrt Roberto Zappalà kraftvoll zu Tanz in all seinen kreativen Widersprüchen zurück – mit Noten, die körperlich und zart, musikalisch und doch atonal, erotisch und explosiv, aber auch poetisch und intim sind.
»Cultus« entstand aus dem Drang, zwei Sprachen einander gegenüberzustellen: Musik und Tanz. Im Laufe seiner künstlerischen Laufbahn hat Zappalà dieses Aufeinandertreffen zweier Ausdrucksformen auf vielfältige Weise thematisiert. Dabei betont er nicht nur ihre Nähe und Berührungspunkte, sondern vor allem ihre Brüche und Unterschiede. Inspiration für »Cultus« zieht Zappalà aus Bach und dessen »Matthäus-Passion«, aber auch von der Passion selbst als dem ultimativen Leiden, das Christus und die Menschheit, jeder Mann, jede Frau trägt. Auch die atmosphärische Musik David Langs nimmt Einfluss – so etwa die Stimmen aus dem Stück »The Little Match Girl Passion«, das 2008 den Pulitzer-Preis für Musik erhielt.
Mit »Cultus« stellt sich Zappalà der Herausforderung, das, was in seinem bisherigen Werk als dramaturgische und textliche Sprache galt, in reinen, abstrakten Tanz zu verwandeln. Aus dem szenischen Material erwächst eine strukturierte choreographische Partitur. Dramaturgie wird in emotionale Bilder des reinen Tanzes verwandelt. Die choreographische Reise reicht vom Leid der Folter bis zum Glück der Auferstehung. Sie besteht aus verschiedenen Etappen, aus bewegten Übergängen, in denen die Körper der Tänzer*innen verschiedene Zustände der Verlassenheit, der Zärtlichkeit, der Freude, der Ekstase, der Poesie durchlaufen und in sie eintauchen.
Die Körperlichkeit des Tanzes und seine Überwindung des Referentiellen führt dazu, dass sich das Publikum an einem ›fließenden‹ Ort bewegt, an dem es die Zeit aus den Augen verliert und sich gleichzeitig als Teil von etwas Herausforderndem und Aufregendem fühlt. Die Tänzer*innen geben sich einer kontinuierlichen Bewegung hin und bringen durch ihre Körper und Beziehungen die ›Passionen‹ von Individuen und Gruppen auf die Bühne. Eine einzigartige Sinneserfahrung!
Das Werk ist Teil des Projekts »Transiti Humanitatis«, das Zappalàs künstlerischen Weg seit vielen Jahren kennzeichnet, und das für eine choreographische Ausarbeitung am besten geeignete ›Mittel‹ benutzt: den menschlichen Körper.
CULTUS
Regie und Choreographie Roberto Zappalà
Musik ‘The Little Match Girl Passion’ di David Lang, music of the Italian popular tradition, William Shakespeare
Idee Roberto Zappalà und Nello Calabrò
Tanz Giulia Berretta, Corinne Cilia, Filippo Domini, Laura Finocchiaro, Anna Forzutti, Silvia Rossi, Damiano Scavo, Erik Zarcone
Assistenz Choreographie Fernando Roldan Ferrer
Licht und Setdesign Roberto Zappalà
Kostüme Veronica Cornacchini | Friseur/Perücken Alfredo Danese
Produktionsassistent Federica Cincotti / Management Vittorio Stasi | Technische Leitung Sammy Torrisi | Tontechniker Gaetano Leonardi | Generaldirektion Maria Inguscio
Eine Koproduktion von Scenario Pubblico/Compagnia Zappalà Danza Centro di Rilevante Interesse Nazionale, Fondazione Luzzati / Teatro della Tosse (Genova), Teatro Comunale di Modena
In Zusammenarbeit mit TPE Fondazione Teatro Piemonte Europa (Torino), Visavì Festival /Artisti Associati (Gorizia), Festival Armonie d’Arte (Catanzaro)
mit Unterstützung des MiC Ministero della Cultura und der Regione Siciliana Assessorato del Turismo dello Sport e dello Spettacolo
Freitag, 1. Dezember 2023 (Deutschlandpremiere)
Samstag, 2. Dezember 2023
20:30 Uhr
Halle Tanzbühne Berlin, Eberswalder Straße 10, 10437 Berlin
https://toula.de/
<VIDEO>
Tickets: https://ticket.toula.de/cultus
Bitte seien Sie pünktlich, kein Nacheinlass!
Organisiert von cie. toula limnaios mit der Unterstützung des Istituto Italiano di Cultura Berlino
Foto: Serena Nicoletti
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