Buchpräsentation
Gespräch und Hörbeispiele mit dem Herausgeber Cesare De Marchi
Ein spannender literarischer Text, der zugleich die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts Revue passieren lässt, ist die 1941 veröffentlichte Autobiographie I SEGRETI DELLA GIARA des Komponisten Alfredo Casella.
Vorgestellt wird sie von dem italienischen Schriftsteller Cesare De Marchi.
Alfredo Casella wurde am 25. Juli 1883 in Turin geboren und studierte bei Fauré in Paris. 1912 übernahm er eine Klavierklasse am Pariser Conservatoire und die Leitung der Concerts Populaires du Trocadéro. Bei seiner Rückkehr 1915 nach Italien war er bereits ein ausgereifter Komponist, der sich der zeitgenössischen Musik sehr verpflichtet fühlte. Als Professor an der Accademia di Santa Cecilia in Rom wurde Casella einer der führenden Köpfe der modernen Bewegung, die junge Komponisten anzog und das konservativere Konzertpublikum zur Verzweiflung brachte. Seine frühen Stücke waren harmlos und romantisch: das Orchesterwerk Italia (1909) errang internationalen Erfolg. In der Folge entwickelte er einen weitgehend atonalen Stil, mit dem er in der Elegia eroica, dem Gedenken der im Krieg Gefallenen gewidmet, ärgerlichen Protesten begegnete. Später wandte er sich einem neoklassizistischen Stil zu, indem er sich das 18. Jahrhundert zum Vorbild nahm. 1917 gründete er die Società Nazionale di Musica, die spätere Società Italiana di Musica Moderna, 1923 als italienische Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik gegründet. Er verfasste außerdem eine große Anzahl musikwissenschaftlicher Bücher und gilt als einer der großen Anreger der jungen italienischen Komponistengeneration. Er war als Musikkorrespondent für französische, deutsche und amerikanische Zeitschriften tätig und reiste als Pianist, Dirigent und Gastdozent durch Europa und Amerika. Alfredo Casella starb am 5. März 1947 in Rom. (Quelle: Universaledition)
Auf Deutsch
Alfredo Casella, I SEGRETI DI GIARA,
a cura di Cesare De Marchi, il Saggiatore 2016