#memoria_zukunft
Nach dem Vorbild der englischen coffeehouses stellten die italienischen Cafés eine echte soziale Revolution dar. Im Gegensatz zu den Salons der Aristokratie und der Elite konnte man sie auch ohne Einladung betreten, sich ohne Unterscheidung des Geschlechts in ihnen aufhalten und frei sprechen. Als Geburtsstätten der neuen bürgerlichen Gesellschaft und der entstehenden Nation, als Geburtsstätten der künstlerischen Avantgarde und der literarischen Zirkel waren sie auch Schauplatz der wichtigsten politischen Bewegungen, die die Geschichte Italiens prägen sollten. In seinem Buch Andare per Caffè storici (il Mulino 2021) zeigt Massimo Cerulo einen sehr eigenen italienischen Gemeinschaftssinn.
Der Rundgang besucht die historischen Caffès die noch als solche erhalten sind, an ihren ursprünglichen Orten und mit ihrer historischen Einrichtung: das Florian in Venedig, in Padua das Pedrocchi, das Al Bicerin in Turin und in Triest das Tommaseo und das Antico Caffè San Marco, das fiorentiner Gilli und das römische Antico Caffè Greco sowie in Neapel das Gambrinus, um nur einige zu nennen.
Historische Kaffeehäuser und Öffentlichkeit in Italien
Buchpräsentation Andare per Caffè storici (il Mulino 2021) mit dem Autor Massimo Cerulo im Gespräch mit Maria Carolina Foi
Donnerstag, 24. FEB 2022
19:00 Uhr
Istituto Italiano di Cultura Berlino
Massimo Cerulo ist Soziologieprofessor an der Universität Perugia und chercheur associé am CERLIS (CNRS) der Université de Paris. Er arbeitet für Radio RAI und Huffington Post Italia. Seine neuesten Bücher sind: Giovani e social network (con E. Bissaca e C.M. Scarcelli, Carocci, 2020) e Sociologia delle emozioni (il Mulino, 2018).
Präsenzveranstaltung, Anmeldung erforderlich über Eventbrite
Auf Italienisch mit Simultanübersetzung
In Zusammenarbeit mit dem Verlag il Mulino