»Wie leicht ist es geworden, Italien zu besuchen!« Theodor Fontane war einer der ersten modernen Touristen, die mit der Eisenbahn in den Süden reisten. Und man ahnt schon, welche Landschaft der Dichter am Ende mehr schätzte: die Mark Brandenburg oder den Golf von Neapel. Einen »Nordlandsmenschen« hat Theodor Fontane sich selbst genannt, doch die Grand Tour durch Italien ließ er sich nicht entgehen: Vom Anhalter Bahnhof in Berlin reiste er 1874 mit der Eisenbahn und Frau Emilie nach Verona, Venedig, Florenz, Rom und Neapel. Er genoss die Annehmlichkeiten des modernen Reisens inklusive reduziertem Rundreisebillett, Baedeker, Gepäckträger, Grandhotel und Absinth im Café. In Notizbüchern und Briefen hielt er seine Beobachtungen fest, die großen Sehenswürdigkeiten in den Museen und die flüchtigen Begegnungen mit den Menschen. Und obwohl Fontane dem Süden gegenüber skeptisch blieb (»Sehnsucht nach Teppich und Doppelfenster!«), finden sich seine Italien-Eindrücke in den großen Romanen wieder: »Das ist ja wie Capri!«, sagt Effi Briest, als sie mit Instetten nach Rügen kommt. Dieter Richter folgt Fontanes Spuren sichtlich vergnügt und gewohnt kenntnisreich und entdeckt bisher unbekannte Verbindungen zwischen Werk und Leben. Mit vielen Abbildungen und zwei erstmals vollständig publizierten Stadtbeschreibungen Fontanes aus dem Nachlass.
(Text: Verlag Klaus Wagenbach)
#fontane200
Do. 05. September 2019
19.00 Uhr
Buchpräsentation und Lesung
FONTANE IN ITALIEN
Buchpräsentation mit dem Autor und Kunsthistoriker Dieter Richter.
Lesung mit Felix von Manteuffel.
Moderation: Luigi Reitani
Hof der Italienischen Botschaft
Eingang: Hildebrandstraße 2, Berlin-Tiergarten
In Zusammenarbeit mit ENIT – Italienische Zentrale für Tourismus. Auf Deutsch
Dieter Richter, FONTANE IN ITALIEN. MIT ZWEI STADTBESCHREIBUNGEN AUS DEM NACHLASS, Verlag Klaus Wagenbach 2019