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Rossini: Meister des musikalischen Humors

Gioachino Rossini ist unbestritten einer der größten Komponisten von komischen Opern, Farcen und vergnüglichen Dramen, auch wenn er eine Vielzahl ernster Werke komponiert hat. Man denke an den „Der Barbier von Sevilla“, „Die Italienerin in Algier“, „Der Türke in Italien“, „Aschenputtel“. Nicht zufällig hat er auf dem Autographen der Petite Messe Solennelle, die er mit 71 Jahren komponiert hat, folgende Widmung hinterlassen: „Guter Gott, nun ist sie vollendet, diese dürftige kleine Messe. Habe ich nun heilige Musik oder verdammte Musik geschaffen? Ich bin für die komische Oper geboren. Du weißt das! Wenig Theorie, etwas Herz: das ist‘s! Sei gebenedeit, und lass mich ein ins Paradies“.

Der „Schwan von Pesaro“ jedoch (oder wie er lieber genannt wurde, „Das Wildschwein von Lugo“) beschränkte Parodie und Satire nicht auf die theatralischen Werke, sondern übte sich darin auch in Dutzenden Klavierwerken („Mein Präludium der Morgentoilette“, „Asthmatische Etüde“, „Hinkender Walzer“) und ebenso in seinem Privatleben. Nur ein Beispiel der zahllosen, von ihm in Umlauf gebrachten scharfen Aussprüche sei zitiert: „Oh, wie wunderbar wäre diese Oper, gäbe es bloß die Sänger nicht“.

Rossinis Beziehungen zu französischen Musikern waren nicht einfach, doch das Gift, das er gegenüber den deutschen Kollegen seiner Zeit versprühte, floss in Strömen: just von ihm, der als Student als „tedeschino“ (kleiner Deutscher) verspottet wurde. Dies fügt den Gedenkfeiern in Deutschland zum 150. Jahrestags seines Todes einen zusätzlichen Wert hinzu: heute, wo er (hoffentlich ausgesöhnt!) neben den Giganten der Musikgeschichte steht, neben Beethoven, Weber, Schumann und Wagner.
Guido Zaccagnini präsentiert Gioachino Rossini im Licht seiner herausragenden humoristischen Begabung, die er zeitlebens genüsslich im Theater, am Schreibtisch und in der Küche ausgelebt hat.
 
Guido Zaccagnini ist Journalist und Radiomoderator und hat zahlreiche musikwissenschaftliche Aufsätze und Essays publiziert. Er lebt und arbeitet in Rom. Seit über dreißig Jahren konzipiert und moderiert er Sendungen für die Rai (Radio1, Radio3, RAI 5 e RAINews 24). Er hat zahlreiche Aufsätze und Artikel zu musikalischen Themen in Fachzeitschriften und Tageszeitungen veröffentlicht sowie Lexikonartikel verfasst (Treccani). Er ist Autor von “Hector en Italie”, das H. Berlioz gewidmet ist (Pendragon) und Herausgeber von „Vivere senza Paura – Scritti per Mario Bortolotto“ (EDT). Ebenso hat er Ch. Rosen “La generazione romantica” (Adelphi) herausgegeben und übersetzt und „Su Beethoven“ von M. Solomon (Einaudi) übersetzt. Regelmäßig hält er Vorträge und gibt Seminare (Teatro “La Fenice” di Venezia, “Maggio Musicale Fiorentino”, “Acc. Filarmonica Romana”, “Teatro Lirico” di Cagliari, “Acc. Naz. di Santa Cecilia”, ecc.). Er lehrt „Storia della Musica“ am Conservatorio “Santa Cecilia” di Roma. 

#rossini150

Rossini: Meister des musikalischen Humors
Vortrag mit musikalischen Beispielen von Guido Zaccagnini
24. September 2018
19.00 Uhr
Istituto Italiano di Cultura Berlino

Auf Italienisch mit Simultanübersetzung