Der Wirtschaftshistoriker Emanuele Felice, Professor an der Università Gabriele D’Annunzio Pescara erklärt in dem zweiten Vortrag unserer Reihe #mezzogiorno die Gründe, wieso das Nord-Süd-Gefälle in den Nachkriegsjahrzehnten zurückgegangen ist und sich in anderen Zeiten verstärkt hat.
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Lebensverhältnisse, soziale Grundrechte, Freiheitsrechte verweisen darauf, dass der Mezzogiorno im Verhältnis zum Norden Italiens und zu Europa rückständig ist. Dafür gibt es unterschiedliche Erklärungen, die von einer „genetischen Andersartigkeit“ der Süditaliener bis zur nachteiligen geographischen Lage reichen. Nach Emanuele Felice waren die süditalienischen Führungsschichten dafür verantwortlich, die Entwicklung zu verzögern, weil sie die Ressourcen mehr unter dem Aspekt des Gewinns als einer produktiven Nutzung gebrauchten. Um das Nord-Süd-Gefälle zu stoppen, muss man also anfangen, die Gesellschaftsstrukturen zu verändern und die sozial-institutionellen Ketten zu durchbrechen, die den Entwicklungsrückstand zementieren.
Emanuele Felice lehrt Wirtschaft an der Università D’Annunzio di Pescara. Beim Verlag il Mulino sind folgende Bücher von ihm erschienen: «Divari regionali e intervento pubblico. Per una rilettura dello sviluppo in Italia» (2007), «Perché il Sud è rimasto indietro» (nuova ed. 2016), «Ascesa e declino. Storia economica d’Italia» (2015), «Storia economica della felicità» (2017).
#mezzogiorno
Das Nord-Süd-Gefälle
Vortrag von Emanuele Felice
MI. 14. NOV 2018, 19.00 Uhr
Istituto Italiano di Cultura Berlino
Auf Italienisch mit Simultanübersetzung
Im Anschluss an den Vortrag folgt eine Präsentation über die Basilikata als Reiseland BASILIKATA – EINE REISE INS LAND DES KINOS, DER MYTHEN UND DER RITEN
In Zusammenarbeit mit ENIT – Italienische Fremdenverkehrszentrale
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