#primavera_italiana
6. Italienischer Literaturfrühling
Pietro Bartolo / Lidia Tilotta:
An das Leid gewöhnt man sich nie
Suhrkamp Verlag 2017
(aus dem Ital. von Barbara Kleiner, Orig.: Lacrime di sale, Mondadori 2016)
Lesung und Gespräch mit den Autoren Pietro Bartolo und Lidia Tilotta
Moderation: Christina Schmidt
Auf Italienisch mit Simultanübersetzung
In Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag
Seit mehr als 25 Jahren ist Pietro Bartolo der Erste, der den Migranten auf europäischem Boden begegnet. Er versorgt sie, kümmert sich um sie, stärkt sie. Aber das Wichtigste: Er hört ihnen zu. Es sind Leidensgeschichten und Geschichten der Hoffnung, Erzählungen von Verlust und unendlichem Schmerz. In seinem Memoir verwebt Bartolo all diese Geschichten mit seiner eigenen: Aufgewachsen als Sohn einer armen Fischerfamilie, musste auch er einen langen und harten Weg beschreiten. Heute kämpft er voller Wut, aber auch mit Nächstenliebe dafür, dass es den Geflüchteten besser geht. Ein großes Beispiel an Mut und Zivilcourage und dafür, wie selbstverständlich Menschlichkeit sein kann.
Pietro Bartolo, auf Lampedusa geboren, ist Gynäkologe und leitet seit 1991 die Poliklinik der Insel. Seit jeher setzt er sich für die Einführung einer medizinischen Erstuntersuchung für Flüchtlinge ein – insbesondere für Frauen und Kinder. Für sein Engagement erhielt er den deutsch-französischen Menschenrechtspreis 2016. Er ist eine der Hauptfiguren in dem Oscar®-nominierten Dokumentarfilm Seefeuer von Gianfranco Rosi.
Lidia Tilotta ist Journalistin und für den italienischen TV-Sender Rai tätig. Sie hat zahlreiche Beiträge über die Lage der Geflüchteten in Lampedusa produziert und arbeitet für die Sendung „Mediterraneo“.