#memoria_zukunft
Der in Italien lebende Journalist und Autor Wlodek Goldkorn setzt sich in seinen beiden Büchern Il bambino nella neve und L‘asino del Messia mit der eigenen Vergangenheit auseinander. Den Büchern liegen Themen zugrunde, mit denen sich das Gespräch vor allem befassen wird: Wie kann man von der Shoah erzählen? Mit welchen künstlerischen und literarischen Sprachen soll die Erinnerung lebendig werden? Außerdem wird über Fragen des Entstehens neuer Formen des Antisemitismus diskutiert.
In Das Kind im Schnee erzählt er die Geschichte eines Jungen, der in Polen in einer jiddisch sprechenden kommunistischen jüdischen Familie aufwächst, inmitten der Geister von in Auschwitz ermordeten Verwandten und dem Versuch, dennoch ein anständiges und vielleicht glückliches Leben zu führen. In Der Esel des Messias geht es vordergründig um das Israel der späten 1960er und frühen 1970er Jahre; tatsächlich ist der Roman eine Reflexion darüber, wie das imaginäre europäische Zentrum mit seinen Wäldern und Legenden in die Wüste verlegt wurde, einen Ort der Fantasie und Einsamkeit.
30. 01.
Montag 19.00 Uhr
Gespräch und Lesung
Wlodek Goldkorn im Gespräch mit Stefano Vastano
Einführung Maria Carolina Foi
Stiftung Neue Synagoge Berlin, Oranienburger Straße 28-30, 10117 Berlin
Wlodek Goldkorn ist in Polen geboren und aufgewachsen. Er lebte lange Zeit in Israel. In Italien, wo er lebt, koordinierte er viele Jahre lang die Kulturseiten des Nachrichtenmagazins L’Espresso. Er war Mitbegründer der Zeitschriften L’ottavo giorno und L’Europa ritrovata, die sich mit den Themen Mittel- und Osteuropas befassten. Zusammen mit Rudi Assuntino ist er Autor von Il guardiano. Marek Edelman racconta (1998), mit Massimo Livi Bacci und Mauro Martini Civiltà dell’Europa Orientale e del Mediterraneo (2001) und La scelta di Abramo. Saggio sulle identità ebraiche (2006, Neuauflage 2020). Für Il bambino nella neve (2016) erhielt er den Asti d’Appello-Preis, es folgte L’asino del Messia (2019). Seine jüngste Veröffentlichung ist Il bambino che venne dal fiume. Le avventure di Mosè, ein Kinderbuch mit einer Neuinterpretation der Exodus-Geschichte, mit Illustrationen von Sergio Staino.
In Anerkennung seines Engagements „für den kulturellen und sozialen Fortschritt und die Befriedung von Konflikten“ erhielt er 2022 den Internationalen Preis Viareggio – Rèpaci.
Stefano Vastano, italienischer Journalist aus Rom, lebt und arbeitet seit 1989 in Berlin. Er schreibt für die italienische Wochenzeitung L’Espresso und für eine Reihe deutscher Zeitungen.
Auf Italienisch mit Simultanübersetzung
In Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
http://www.jg-berlin.org/
https://centrumjudaicum.de