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DediKa 2023 Zeno 100 Trieste–Trst–Triest Svevo und Umgebung

Svevo
Italo Svevo

Italo Svevo – dies ist das von Hector Aaron Schmitz gewählte literarische Pseudonym – wurde am 19. Dezember 1861 in Triest geboren, der damals großen kosmopolitischen Hafenstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie. Er besuchte eine deutsche Schule in der Nähe von Würzburg, absolvierte eine kaufmännische Lehre in seiner Geburtsstadt und wurde dann Bankangestellter und später erfolgreicher Unternehmer. Seine ersten beiden Romane, Ein Leben (1892) und Senilität (1898), blieben unbeachtet. La coscienza di Zeno schließlich, veröffentlicht im Mai 1923, wurde sofort von Bobi Bazlen und Eugenio Montale gewürdigt. Sein Freund James Joyce machte ihn zusammen mit Valery Larbaud in Paris bekannt. Endlich erfolgte die Anerkennung eines Schriftstellers von internationalem Rang und die eines Romans, der den Vergleich mit den Klassikern der modernen europäischen Literatur nicht zu scheuen braucht.

Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Romans über Zeno Cosini findet vom 5. bis 9. Juni die vom Italienischen Kulturinstitut Berlin organisierte Veranstaltungsreihe DEDIKA 2023 statt, fünf Tage voller Veranstaltungen mit Gesprächen, Filmen, Theateraufführungen und Vorträgen, die vom Roman ausgehen und seine ‚Umgebung‘ aus verschiedenen Perspektiven erkunden.

Am 5. Juni werden wir zusammen mit Clotilde Bertoni in die Welten von Svevos Erzählungen und Romane eintauchen, während wir mit Sergia Adamo die irreduzible „Triestinità“ eines Autors entdecken werden, der in verschiedenen Kulturen denkt. Mehr über die Person Svevo erfahren wir durch den wertvollen Dokumentarfilm von Birgitta Ashoff, in dem seine Tochter Letizia Fonda Savio selbst und Zeitzeugen, die ihn kannten, sprechen. Zum Abschluss des Abends zeigen wir den Film Senilità, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Svevo, und verfilmt 1962 von Mauro Bolognini mit einer großartigen Claudia Cardinale.

Am 6. Juni werden zwei für Svevos intellektuelle Welt entscheidende Persönlichkeiten behandelt: Über den engen Bezug zur Psychoanalyse von Sigmund Freud, ohne die La coscienza di Zeno nicht denkbar wäre, spricht Andreas Mayer, während Enrico Terrinoni originelle Aspekte der Freundschaft und des intensiven Dialogs zwischen Svevo und seinem geschätzten Englischlehrer, James Joyce, beleuchten wird. Aber auch Bobi Bazlen, der große triestinische Souffleur des italienischen Verlagswesens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Adelphi!), gehörte zu den ersten, die La coscienza di Zeno förderten. Die Umgebung von Svevo führt also von Bazlen bis zu Daniele Del Giudice, der im Gefilde von Bazlen seinen ersten gefeierten Roman Lo stadio di Wimbledon (1983) schrieb, worüber der Schriftsteller Roberto Ferrucci berichten wird. Gezeigt wird auch die Verfilmung von Le stade de Wimbledon von Mathieu Amalric aus dem Jahr 2001, zu der Del Giudice selbst einen Beitrag geleistet hat.

Am 7. Juni betritt einer der bekanntesten und beliebtesten zeitgenössischen Schriftsteller Italiens buchstäblich die Bühne: Mauro Covacich. Geboren wie Svevo in Triest, präsentiert er als Schauspieler den Theatermonolog Svevo, mit dem er aktuell auch in mehreren italienischen Theatern auf Tour ist. Svevos ‚Umgebung‘ spricht verschiedene Sprachen und Kulturen, und wir werden dazu den Film L’altrove più vicino. Un viaggio in Slovenia von Elisabetta Sgarbi aus dem Jahr 2017 vorführen.

Und zum Thema Trst: Boris Pahor und Umgebung spricht am 8. Juni Cristina Battocletti, die zusammen mit Boris Pahor ein Buch geschrieben hat, mit Barbara Gruden, die ihre journalistische Tätigkeit bei slowenisch-sprachigen Medien der Stadt begonnen hat. Die Linien, die von Triest nach Europa führen, sind das Thema des Gesprächs des Schriftstellers Paolo Rumiz mit dem Journalisten Andreas Pfeifer, eine Gelegenheit, das neueste Buch des Autors kennenzulernen, das demnächst in deutscher Übersetzung erscheinen wird.

Am 9. Juni schließlich wird Paolo Magris seinen Film Con il mare negli occhi – Carlo Michelstaedter vorstellen, der einen Seitenblick auf einen anderen großen, aber zu wenig bekannten Zeitgenossen von Svevo wirft, nämlich den in Görz geborenen Philosophen Carlo Michelstaedter.

Die Filmvorführungen von Dedika2023 sind ein Beitrag zu Fare Cinema 2023, einer Initiative zur Förderung des italienischen Kinos und der Filmindustrie in der ganzen Welt, die vom Italienischen Außenministerium und dem Netzwerk der italienischen Botschaften, Konsulate und Kulturinstitute in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium sowie ANICA, ICE, Istituto Luce – Cinecittà, den italienischen Filmkommissionen und der Accademia del Cinema Italiano – Premi David di Donatello gefördert wird.

Unter der Schirmherrschaft von:
Comitato per le celebrazioni del centenario de La Coscienza di Zeno und Università degli Studi di Trieste

            
In Zusammenarbeit mit